Burg Giebichenstein Kunsthoch- schule Halle

Burg Giebichenstein Kunsthoch- schule Halle

Sachsen-Anhalt

Visionäres Denken und Gestalten seit 1915

Die 1915 gegründete Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle bietet mit ihren beiden Fachbereichen Kunst und Design deutschlandweit ein unverwechselbares Profil mit ex-zellenten Ausbildungs- und Studienbedingungen an. Mit über 1.000 Studierenden zählt sie zu den größten Kunsthochschulen Deutschlands. Visionäres Denken und Gestalten werden in den über 20 Studienrichtungen ebenso gefördert wie die Entwicklung berufs-praktischer Fähigkeiten. Die Hochschule verfügt über hervorragend ausgestattete Ateli-ers und Werkstätten und ist mit zahlreichen Forschungseinrichtungen, Institutionen und Unternehmen vernetzt. In den über 100 Jahren ihres Bestehens hat sich die BURG zu einer Kunsthochschule entwickelt, die das Spannungsfeld zwischen Praxis und For-schung auslotet. Gattungsübergreifend zu denken und zu arbeiten wird zudem bereits zu Beginn des Studiums durch eine breit angelegte Grundlagenausbildung forciert. Die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle verbindet in den beiden Fachbereichen Kunst und Design so auf herausragende Weise Kontinuität und stete Orientierung an neuen Erfor-dernissen. Die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle bietet Bachelor-, Master-, Diplom- und Staatsexamensabschlüsse (Lehramt) an, außerdem besteht die Möglichkeit im Fachbe-reich Kunst ein Meisterschülerstudium zu absolvieren. Die BURG verfügt seit 2013 in den Designwissenschaften über das Promotionsrecht. Über 50 Professorinnen und Pro-fessoren sowie 60 akademische Mitarbeiter bieten künstlerisch begabten jungen Men-schen ein breites Spektrum an künstlerischer und theoretischer Lehre. Die Kunsthoch-schule unterhält Kooperationen mit Partnerschulen in 20 europäischen Ländern und einer Vielzahl von Universitäten außerhalb Europas. Die BURG ist Partner im Cumulus-Verbund internationaler Kunst- und Designhochschulen und ist ebenfalls im europäi-schen Verband ELIA organisiert.

Einrichtungen

Die BURG verfügt über beträchtlich ausgestattete und durch fachlich versierte Mitarbei-ter betreute Werkstätten: Von der Holz-, Porzellan- oder Fotowerkstatt über Druckerei, Rapid Prototyping und Weberei bis hin zum Medienzentrum. Material- und Technolo-giekenntnisse werden unter anderem durch eine fundierte Materialsammlung vermit-telt. Die Burg Giebichenstein Kunsthochschule betreibt mit der Burg Galerie im Volkspark einen 350 Quadratmeter großen Ausstellungsraum. Die Hochschulgalerie zeigt Ausstel-lungen studentischer Arbeiten sowie Ausstellungen von Künstlerinnen und Künstlern, die an der Hochschule lehren oder gelehrt haben. Die Bibliothek der Kunsthochschule verfügt mit einem Bestand von rund 100.000 Medi-en über die wichtigste wissenschaftliche Spezialbibliothek zu Kunst sowie Design des 20. und 21. Jahrhunderts im mitteldeutschen Raum und ist in einem 2015 errichteten und inzwischen mehrfach preisgekrönten Bau auf dem Campus Design zu finden. Zur Biblio-thek gehört zudem die umfängliche Materialsammlung mit über 900 Materialproben. Das Designhaus Halle verbindet Design und Wirtschaft, Kunst und Markt, Lehre und Be-rufsstart und begleitet den Übergang der Studierenden zwischen Ausbildung und Berufs-leben. Als Existenzgründerzentrum bietet es Büros zu günstigen Konditionen an und er-möglicht eine Startbahn für Spin-offs aus der Hochschule und Start-ups aus der Kreativ-wirtschaft. Beratung und Unterstützung in betriebswirtschaftlichen und juristischen Fragen werden ebenso geboten wie die Möglichkeit, die Werkstätten der Hochschule zu nutzen sowie sich in einem Netzwerk zu organisieren. Die auf dem Campus Design angesiedelte Hochschuldruckerei ermöglicht großformatige Aufträge im modernen Offset- und Digitaldruck und wird sowohl im Rahmen von Pro-jekten der Forschung und Lehre als auch für die Herstellung von Druckerzeugnissen für die Öffentlichkeits- und Verwaltungsarbeit der Hochschule genutzt. So entstehen dort auch viele Publikationen des Hochschulverlags, wie beispielsweise das Jahrbuch der BURG. Die seit 2014 in die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle integrierte Textilmanu-faktur ermöglicht fundierte und fachbereichsübergreifende Lehre und Forschung in der Hoch- und Flachweberei, Stickerei, Näherei und Färberei. Zudem befinden sich dort auch die Werkstätten für Textilsiebdruck und Jacquardweberei. Zu den damit umfassenden Ausbildungsmöglichkeiten an der BURG werden durch Mitarbeiter der Textilmanufaktur auch gewerbliche Aufträge wie hochwertige Textilrestaurierungen durchgeführt. Die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle verfügt über eine eigene Kita mit 50 Plätzen für Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren. Das pädagogische Konzept der BurgKita wurde federführend in der Studienrichtung für Spiel- und Lerndesign entwickelt und ist im Volkspark Halle situiert. Der Kreativkindergarten wird gemeinschaftlich vom VHS Bildungswerk GmbH und der Hochschule betrieben.

Geschichte

Der Amtsantritt des Architekten Paul Thiersch (1915–1928) als Direktor der damaligen Kunstgewerbeschule am 1. Juli 1915 gilt als Geburtsstunde der heutigen BURG. Die bis-herige Handwerkerschule der Stadt Halle wurde im Zuge dessen in eine moderne Kunst-gewerbeschule reformiert mit ausbildenden und produzierenden Werkstätten und künstlerischen Fachklassen, in denen ohne feste Lehrpläne ausgebildet wurde. Thiersch orientierte sich an den Zielen des Deutschen Werkbundes und am Bauhüttenideal. Mit den Erzeugnissen ihrer Werkstätten und der Mitarbeit der Fachklassen bei größeren Ausstattungsaufträgen wurde die BURG in der Folge zu einer der einflussreichsten deut-schen Kunstschulen. Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten erlebte die Kunsthochschule schwierige Zeiten, viele Lehrende wurden entlassen, zahlreiche Klassen geschlossen. Die handwerk-liche Ausbildungsstätte blieb jedoch erhalten und wurde nach 1945 reorganisiert. 1958 erhielt die BURG, als Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle – Burg Gie-bichenstein, den Status einer der Universitäten gleich gestellten Hochschule. Die Kunst-hochschule profilierte sich in den folgenden Jahrzehnten neben der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee als einflussreichste Hochschule für Designer der DDR. 1972 wurden die bis dahin eingeschränkten Ausbildungsmöglichkeiten in den Bereichen Grafik, Male-rei und Plastik aufgehoben und damit die Qualität der künstlerischen Ausbildung wieder gestärkt. Nach der Wiedervereinigung wurde die Hochschule organisatorisch umgestaltet und die Ausbildungsprogramme überarbeitet. Zunächst im Fachbereich Design, später auch in der Kunst, wurden medienorientierte Studienrichtungen integriert. Auch die Studien-richtungen Kunst (Lehramt) und -pädagogik werden seitdem angeboten. 2015 feierte die BURG ihr 100-jähriges Bestehen, in dessen Rahmen unter dem Titel BURG 100 ein um-fangreiches Programm mit zahlreichen Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikatio-nen stattfand.

Das Modestudium an der BURG…

…bietet eine umfassende, individuell orientierte Ausbildung in kleinen Gruppen. Dabei werden sowohl die konzeptionellen und gestalterischen Fähigkeiten gefördert, als auch die technisch-handwerklichen Kenntnisse geschult: Die Entwurfskonzeptionen entstehen als Skizze per Hand oder mit dem 3D-Programm. Studierende nähen in der Schneiderei, veredeln Materialien in der Siebdruckwerkstatt und entwickeln eigene Prints. Der wöchentlich angebotene Aktzeichenkurs erweitert das anatomische Verständnis und befördert durch die stetige künstlerische Auseinandersetzung die Ausprägung eines eigenen Zeichenstils. Die traditionelle Kollektionserstellung mit der Modenschau als Präsentationsform wird ebenso vermittelt wie die Entwicklung spekulativer Szenarien anhand aktueller Fragestellungen und daraus resultierender alternativer Methoden. Von der Materialherstellung über Färbeprozesse bis hin zur Produktion werden insbesondere auch nachhaltige Lösungen gesucht, um die Zukunft der Mode mitzugestalten. Die Modestudierenden werden durch komplexe Aufgabenstellungen und mit experimentellen wie produktbezogenen Projekten auf verschiedenste Betätigungsfelder innerhalb der Branche vorbereitet – sei es freiberuflich oder in einem Modeunternehmen.