Martha Lilian Hupfauer - Hochschule Pforzheim
Des Kaisers neue Kleider – Hochschule Pforzheim
„Die Welt will betrogen sein – also werde sie betrogen“: Das scheint auf den ersten Blick die Kernaussage des Märchens ‚Des Kaisers neue Kleider‘ zu sein. Es thematisiert sowohl menschliche Abgründe als auch die ihnen zugrunde liegenden Ängste, wie die Angst vor Ablehnung, Beschämung und dem Nicht-Dazugehören – somit auch die verborgenen Sehnsüchte nach Anerkennung, Bestätigung und Zugehörigkeit. ‚Des Kaisers neue Kleider‘ und die ‚Modewelt‘ erscheinen als ein Paradebeispiel für eine narzisstische Gesellschaft. Es kommt zu Selbstinszenierung, Maskierung, Fassadenhaftigkeit und Aufgeblasenheit. Die Folgen der narzisstischen Charakterzüge im Märchen – sowie in der ‚Modewelt‘ – zeigen sich in den Konzeptansätzen der Kollektion: Die Täuschungselemente stehen für den Betrug im Märchen, aber auch für die (Selbst-)Täuschung des Individuums in der ‚Modewelt‘.
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Martha Lilian Hupfauer