Marilyn Espey, MA - Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
blendID – Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
Kollektionkonzept:
Deutsch:
Die Kollektion „blendID“ beschäftigt sich mit dem Thema der Transkulturalität und dem Transformationsprozess. Bei der Transkulturalität mit dem Transformationsprozess geht es darum, dass zwei oder mehrere Kulturen, die aufeinandertreffen, sich in einem stetigen Wandelprozess gegenseitig beeinflussen und ergänzen. Die Zielgruppe dieser Kollektion besteht aus Frauen und Männern im Alter von 18 – 40 Jahren, ganz gleich von welcher Herkunft. Die Thematik, mit der sich meine Kollektion befasst, ist für die gesamte Gesellschaft von Bedeutung, da wir uns tagtäglich mit anderen Kulturen auseinandersetzen.
Da die Begriffe der Transkulturalität und des Transformationsprozesses seit der postkolonialischen Zeit eine tiefere Bedeutung haben, hat sich meine Kollektion von den Kleidungsstilen in Deutschland und Kamerun um die 1960er Jahren inspirieren lassen. Nicht nur aus persönlichen Gründen wird die Verbindung zwischen den zwei Kulturen nahegebracht, denn es besteht auch ein geschichtlicher Zusammenhang dieser beiden Kulturen. Kamerun stand unter deutscher Kolonialmacht.
„blend“ bedeutet übersetzt: anrühren, vereinigen und verschmelzen. Das „ID“ steht für die Identität. Die Kollektion soll auf das Anrühren, das Vereinigen und das Verschmelzen der kamerunischen mit deutschen Kulturwerte hinweisen. Die Kollektion zeigt durch eine Vereinigung und Verschmelzung einen Austauschprozess. Das Endprodukt ist neu, aber die Werte der jeweiligen Kulturen sind in dem Endprodukt wiederzuerkennen. In den Outfits tauchen asymmetrische Silhouetten auf, die für die Dynamik der gesamten Kollektion bestimmend sein sollen. Die Differenz der Kulturen, die dennoch miteinander harmonieren, werden dadurch hervorgehoben.
Da das Yin-Yang Zeichen symbolisch für die Kollektion steht, besteht die gesamte Kollektion aus den Farben schwarz und weiß. Diese Farben stellen die entgegengesetzten Kulturen dar, die miteinander im Einklang stehen. In den 1960er Jahren war das Zusammenspiel von verschiedenen Farben, das sogenannte Colour Blocking, in einem Kleidungsstück üblich. Die Colour und Material Blocking betonen die Kontraste und Vereinigung in meiner Kollektion. In dem Jahr 1960 wurden für die Verarbeitung der Kleidung in Deutschland Baumwolle, Leder und Kunstfell verwendet. In Kamerun hingegen wurden für die traditionellen Gewänder hauptsächlich Samt mit Bestickungen (auf dem Material) verwendet. In der afrikanischen Kultur sind Flechtfrisuren nicht nur gewöhnliche Frisuren, sondern sie sagen etwas über die Identität aus und gewinnen eine tiefere Bedeutung während der Sklavenzeit als Anwendung zur Kommunikation. Um den Kollektionsnamen zu betonen, sind einige Outfits mit Verflechtungen bestickt oder optische Kettenformen zu sehen. Sie steht für die Konnektivität, Berührung oder Vermischung.
Englisch:
The „blendID“ collection focuses on the theme of transculturality and the transformation process. Transculturality and the transformation process involve two or more cultures meeting and continuously influencing and complementing each other. The target audience for this collection consists of women and men aged 18-40, regardless of their background. The theme of my collection is significant for society as a whole, as we interact with different cultures daily. Since the terms transculturality and the transformation process have gained deeper meaning since the postcolonial era, my collection is inspired by the clothing styles in Germany and Cameroon around the 1960s.
The connection between these two cultures is highlighted not only for personal reasons but also due to the historical context linking them. Cameroon was under German colonial rule. „Blend“ translates to mix, unite, and merge. The „ID“ stands for identity. The collection aims to highlight the mixing, uniting, and merging of Cameroonian and German cultural values. Through this unification and merging, the collection showcases an exchange process. The final product is new, but the values of the respective cultures are recognizable within it. The outfits feature asymmetrical silhouettes, intended to define the dynamic nature of the entire collection. This highlights the difference between cultures that nevertheless harmonize with each other.
Since the Yin-Yang characteristic represent the collection, it consists entirely of black and white colors. These colors represent the opposing cultures that exist in harmony. In the 1960s, the interplay of different colors, known as color blocking, was common in clothing. Color and material blocking emphasize the contrasts and unification in my collection. In 1960, cotton, leather, and faux fur were used for clothing in Germany, while traditional garments in Cameroon primarily used velvet with embroidery. In African culture, braided hairstyles are not just ordinary hairstyles; they convey identity and gained deeper significance during the slavery period as a means of communication. To emphasize the collection’s name, some outfits are embroidered with braiding or feature visual chain forms. This represents connectivity, touch, or blending.
Selbstdarstellung:
Deutsch:
Marilyn Espey hat ihr Masterstudium in Modedesign an der HTW mit Erfolg absolviert. In ihrer Masterarbeit widmet sie sich dem Thema Mode und Identität, einem Thema, das sie im Alltag persönlich berührt. Ihre afrikanischen und deutschen Wurzeln inspirieren sie und wecken ihr Interesse, ihre Erfahrungen und ihr Wissen in Mode umzuwandeln. Sie liebt es, neue Sachen auszuprobieren und arbeitet momentan als Designassistentin in Berlin.
Englisch:
Marilyn Espey successfully completed her Master’s degree in Fashion Design at HTW. In her master’s thesis, she deliberately focuses on the theme of fashion and identity, a topic that personally affects her in everyday life. Her African and German roots inspire her and spark her interest in transforming her experiences and knowledge into fashion. She loves trying out new things and is currently working as a design assistant in Berlin.