Liliana Schneebeli - Fachhochschule Bielefeld
Äyel - Mulher – Fachhochschule Bielefeld
Nachdem sich unsere Wege schon ein paar Mal zufällig gekreuzt hatten, fanden wir vor 5 Jahren bei der Organisation einer Ausstellung zusammen. Seit dieser ersten Zusammenarbeit haben wir den restlichen Weg an der FH Bielefeld gemeinsam begangen, Projekte auf die Beine gestellt und Kollektionen kreiert. Neben einem ähnlichen Verständnis für Ästhetik und einer übereinstimmenden Vorstellung von Mode und ihrer Welt, haben sich auch unsere privaten Interessen seit jeher überschnitten, so dass wir sowohl politisches Interesse als auch ehrenamtliches Engagement zusammen bestreiten konnten. Eben diese politischen und gesellschaftlichen Themen, die uns im Privaten berühren, sind uns auch in Hinblick auf unsere Arbeit in der Mode wichtig. Zu den zentralen Themen unserer Masterkollektion ‚Äyel – Mulher‘ (kasachisch: Frau*; portugiesisch: Frau*) zählt daher die Auseinandersetzung mit sexistischen Strukturen im Kunst- und Modebereich. Wir sind insbesondere auf Bewegungen, wie die der Guerilla Girls, und Texte, wie dem 1971 von der Kunsthistorikern Linda Nochlin veröffentlichten Essay „Why Have There Been No Great Women Artists“, eingegangen. Im Kontext der Mode rückte für uns der Mythos um das männliche Designergenie in den Fokus, den oftmals als Darling oder auch Wunderkind Bezeichneten. Für unsere visuelle Inspiration setzten wir uns mit unseren Mutterländern und ihren kulturellen Bekleidungen, Bräuchen und Künsten auseinander, schöpften daraus Text- und Bildmaterial, das ausschlaggebend für unsere farbliche Orientierung, Drapiertechniken und gezeichneten Prints war. Das dritte Element unserer Arbeit rückte Webtechniken in den Vordergrund und animierte uns, über die Arbeit am Handwebstuhl hinauszudenken und eigene Techniken zu entwickeln.
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Liliana Schneebeli