Lea Zinner - Lette Verein Berlin

Lost Iris; fünfeinhalb – Lette Verein Berlin

Besondere Freude bereitet mir der kreative Schaffensprozess der einzelnen Kollektionen – beginnend bei einer Ursprungsidee und die Entwicklung bis hin zum Endprodukt. Äußerst faszinierend ist dabei der stetige Wandel, den die Looks im Prozess durchmachen bis am Ende die finalen Outfits stehen und durch das richtige Styling abgerundet werden. Eine Kombination aus Nachhaltigkeit, Zeitlosigkeit und Innovation ist für mich das Ziel in der Modewelt, wobei vor allem Upcycling eine große Rolle spielt. Durch verschiedenste Techniken entstehen nämlich gerade aus bereits „verwendeten“ Stoffen einzigartige neue Looks.

Die Kollektion „Lost Iris“ besteht aus drei Looks, bei denen die Entwicklung im Mittelpunkt steht. Durch Drapieren und Ausprobieren entstanden hierbei Wickelröcke und sehr weite Hosen aus Upcycling Denim kombiniert mit festen Korsetts und Westen aus wasserfestem Segeltuchstoff, der durch absichtliches Knittern tragbarer und weicher wird. Der Denim erhielt durch Färben und Bleichen seine endgültige Farbigkeit und schafft durch das Layern und Ausfransen einen fließenden, lebendigen Look, bei dem der Stoff während des Gehens die Beine des Models umspielt. Kontrastierend dazu dienen transparente Mesh-Schlaghosen und Tops, die die Looks sexy und verspielt machen. Abrundende Details wie einen geschnürrten Gürtel auf einer weit geschnittenen Hose und die V-förmigen Bunde sowohl an Röcken und Hose betonen Taille und Hüfte und schaffen eine spannende Kombination aus Low- und Highwaist.

„Fünfeinhalb“ hingegen ist eine futuristische Kollektion bestehend aus Oversized Puffer Looks. Als Inspirationsquelle für „fünfeinhalb“ dienten alte schwere Federbettdecken, die man hauptsächlich noch von Besuchen bei den Großeltern kennt. Deshalb wurde jedes einzelne Teil hierbei aus Upcycling-Bettwäsche geschaffen – gefärbt und mit schilfgrünem und braunem Tüll überzogen, erhielt der Stoff einen neuen einzigartigen Look. Das Haupt-Piece der Kollektion ist ein 5,5 Kilogramm schwerer Puffermantel mit überlangen voluminösen Ärmeln, der einem durch sein Gewicht – genau wie alte schwere Federbetten – ein warmes, umarmendes, aber auch gleichzeitig erdrückendes Gefühl gibt.