Jana Lewin

Jana Lewin - Hochschule Niederrhein

PLAY PAUSE – Hochschule Niederrhein

PLAY PAUSE! – Entwicklung einer monomaterialen Strickkollektion als fantasievollen Gegenentwurf in Krisenzeiten

Kollektionsvorstellung:

PLAY PAUSE lautet der Titel dieser Strickkollektion. Das Thema ist aus einer Sehnsucht heraus entstanden. Für einen Moment möchte ich dazu einladen, die Ernsthaftigkeit zu vergessen – auszusteigen aus der krisengeladenen Realität. Denn wie können wir komplexe Probleme lösen, wenn uns Energie und Kreativität fehlen? Die Realisation und der Designprozess erfolgten spielerisch und sind inspiriert von selbstvergessenen Momenten aus meiner Kindheit. Ohne ein bestimmtes Ziel zu verfolgen, malte ich am Computer und machte die ersten Versuche an einer Strickliesel. Ist es das, wonach wir uns heute sehnen?

Der Hauptbestandteil dieser Kollektion besteht aus zwei verschiedenen Garnqualitäten in 100% Polyester, wodurch der Aspekt der Monomaterialität berücksichtigt wurde. Hierbei wurde ein grobes Effektgarn mit einem sehr feinen und sportlich wirkenden Setgarn kombiniert. Ziel dieser Kollektion war es, sich trotz des Eskapismus der Nachhaltigkeit zu verschreiben und durch die Monomaterialität eine möglichst gute Recyclingfähigkeit zu gewährleisten. Die Strickteile der sechs Outfits wurden durch einen sortenreinen, sehr leichten Nylon-Ripstop ergänzt. Ein großer Bestandteil des Designprozesses bestand darin, die Flächen und Strukturen an Strickmaschinen in den Laboren des Fachbereichs Textil- und Bekleidungstechnik zu entwickeln. Mittels CAD sind 4-farbige Jacquards im Pixelmuster, feine 3D-Strukturen und voluminöse neuartige Wellenstrukturen entstanden. An Handstrickmaschinen wurde aus dem groben Effektgarn ein noch gröberes Garn hergestellt, um den plakativ verspielten Charakter der Kollektion zu unterstreichen und zu einer PLAY PAUSE einzuladen.

Selbstdarstellung:

Mein Name ist Jana Lewin. Seit ich denken kann bin ich von textilen Materialien, Oberflächen und Formen fasziniert. Nach meinem Bachelorstudium als Design-Ingenieurin mit dem Schwerpunkt Herrenmode, stehe ich nun kurz vor meinem Master-Abschluss im Studiengang Textile Produkte in der Spezialisierung Design an der Hochschule Niederrhein.

Das eigene Bedürfnis – nach der Corona-Zeit – mehr Farbe und Leichtigkeit im Leben zu finden, prägen mich bis jetzt und nehmen seither Einfluss auf meine Designs. Im Gegensatz dazu lag im Bachelorstudium mein Fokus eher auf Funktionalität und subtiler Schnittführung im Produktdesign für Herrenmode. Im Masterstudium konnte ich mich dann ganz meiner Leidenschaft – dem Strickdesign – hingeben und u.a. an Handstrickmaschinen experimentieren. Während dieser Zeit habe ich zudem gelernt an computergesteuerten Flachstrickmaschinen zu arbeiten und die 3D-Simulation von Strick für mich entdeckt. Mit meiner Bachelorarbeit habe ich 2022 den Förderpreis der Wilhelm-Lorch Stiftung im Bereich Technik erhalten, wobei ich mich mit dem Design von recyclingfähiger Funktionskleidung beschäftigt habe. Der Wunsch nach solch innovativen und nachhaltigen Lösungen ist mir nach wie vor sehr wichtig, weshalb sich der Aspekt der Monomaterialität als einer der Hauptkriterien durch meine Arbeiten zieht.

Collection:

PLAY PAUSE is the title of this knitwear collection. The theme is born out of a desire. For a moment I would like to invite you to forget the seriousness – to get out of the crisis-laden reality. After all, how can we solve complex problems if we lack energy and creativity? The realization and the design process took place playfully and are inspired by oblivious moments of my childhood. Without a specific goal in mind, I painted on the computer and made my first attempts on a knitting dolly. Is this what we long for today?

The main component of this collection consists of two different yarn qualities in 100% polyester, whereby the aspect of mono-materiality was taken into account. Here a coarse effect yarn was combined with a very fine and sporty looking set yarn. The goal of this collection was to commit to sustainability despite the escapism and to ensure the best possible recyclability through the mono-materiality. The knitted pieces of the six outfits were complemented by a single-variety, very lightweight nylon ripstop. A huge part of the design process involved developing the surfaces and structures on knitting machines in the textile and apparel engineering department’s laboratories. Using CAD, 4-color jacquards in pixel patterns, fine 3D structures, and voluminous novel wave structures were created. On hand-knitting machines, an even coarser yarn was produced from the effect yarn to emphasize the strikingly playful character of the collection and invite you to take a PLAY PAUSE.

About:

My name is Jana Lewin. Ever since I can remember I have been fascinated by textile materials, surfaces and shapes. After my bachelor’s degree as a design engineer with a focus on men’s fashion, I am now about to graduate with a master’s degree in textile products specializing in design at Niederrhein University of Applied Sciences. My own need – after the Corona period – to find more color and lightness in life has shaped me until now and has influenced my designs ever since. In contrast, in my bachelor’s degree my focus was more on functionality and subtle tailoring in product design for men’s fashion.

In the master’s program, I was able to fully dedicate myself to my passion – knitwear design – and experiment on hand-knitting machines. During this time, I also learned to work on computer-controlled flat knitting machines and discovered 3D simulation of knitwear for myself. With my bachelor thesis in 2022, I received the Wilhelm Lorch Foundation’s sponsorship award in the field of technology, whereby I dealt with the design of recyclable functional clothing. The desire for such innovative and sustainable solutions is still very important to me, which is why the aspect of mono-materiality runs through my work as one of the main criteria.