Lennart Krause - AMD Akademie Mode & Design
Fever Dreams of an Orphan Boy – AMD Akademie Mode & Design
Kollektionstext:
K O L L E K T I O N S T E X T //englisch
Fever Dreams of an Orphan Boy needs to be seen as a performative fashion staging with the aim of confronting the viewer with its own existemce in a ridiculous class system. I firmly believe that as a designer and artist, it is our duty to watch and reflect on society and ultimately generate awareness. Rather than focussing on WHAT we create, we need to focus on WHY we create – the intention, political motivation, attitude. The concept for this collection was to make fun of the „ruling class“ and presenting them as a parody of themselves. Creating the story of Hector, the dying street boy, I used his world as a stage to present the characters as part of his FEVER DREAM. Each look represents a character, a reimagined ridiculous version of a business man. My goal was to make one question the seriousness of people in positions of power. The classic business attire is reinterpreted as business sharks, school cones and giant socks, in underwear and with fat bellies. Here’s to the rich, the fat, the powerful!
K O L L E K T I O N S T E X T //deutsch
Mode als Konzept westlicher Welt ist lächerlich geworden – Symbol von Luxus, Dekadenz und materieller Macht. Während die Menschen am unteren Rand der Gesellschaft am Existenzminimum leben, schlagen sich CEOs die Mägen voll und Jungunternehmer fantasieren über Investments und Börsenkurse. Die neo-liberale Illusion, ein freier Markt bringt Lösung für diese sozialen Probleme, erwies sich schon lange als falsch und so ist es längst überfällig, Mode als Medium der Kritik zu reinstallieren und zu nutzen.
Warum also nicht uns allen die Lächerlichkeit unserer kapitalistischen Zwei-Klassen-Gesellschaft vor Augen führen?
Illustriert an der Geschichte des Waisenjungen ‘Hector’ versteht sich diese Kollektion als performative Modeinszenierung. Jeder Look bildet einen Charakter aus seinem Fiebertraum. Hector, der selbst am unteren Rande der Gesellschaft (über)lebt versucht all dem ‘Bösen’ einen witzigen Anstrich zu verleihen – und ich nutze diese Geschichte um den Geschäftsmann in seiner klassischen Uniform zu dekonstruieren und parodieren. Die finanziell Mächtigen – CEOs, Unternehmer und Geschäftsmänner – tauchen auf als Schultüten, Haie und riesige Socken, mit fetten Wampen, Hummern und in Unterwäsche. Zynisch, grotesk und camp-inspiriert stellt sie Machtsymbole parodisch dar und bewegt sich stilistisch in der Traumwelt eines Kindes.
Text zur Person:
Als konzeptioneller Künstler und Designer sehe ich meine Aufgabe darin, ständig zu reflektieren warum meine Kunst überhaupt Relevanz hat. Eine kritische Auseinandersetzung mit sozialen und politischen Themen ist dementsprechend für mich unausweichlich. Mein Background im sozialen Sektor und der Kontakt mit sozial schwachen Gruppierungen, im Kontrast zu dem Kontakt mit den finanziell und geistlich Mächtigen, bildet die Basis für meine Werte, Motivationen und der Überzeugung dass wir als Designer und Künstler dazu verpflichtet sind, auf Missstände aufmerksam zu machen. Und so spiegelt sich in jeder meiner Arbeiten auf humoristische und satirische Art verpackte Gesellschaftskritik. Der Fokus meiner Werke liegt stets auf ihrem performativen Charakter und der Fragestellung, wie ich Mode als Medium der non-verbalen Kommunikation nutzen kann um auf jene Themen aufmerksam zu machen.
As a conceptual artist and designer, I firmly believe it is my duty to reflect on societal structures and political issues – always questioning the relevance of my own art. Coming from the social sector, the daily contact with people of socially underprivileged backgrounds in contrast to the experiences I made with the privileged, wealthy class challenged and changed my approach on art and design. This leads me to always incorporate critical examinations of our society and system into my art, using a humoristic and satirical approach. Trying to raise awareness for these subjects, such as social injustice, the focus of my work relies heavily on non-verbal communication and performative staging – trying to reinstall fashion as a form of critique and communication.
C R E D I T S // Fotos
Omid Aghdami