Clara Emmerling - Hochschule Pforzheim
RESIDUUM – Hochschule Pforzheim
RESIDUUM
DE
Der lateinische Begriff „Residuum“ bezieht sich auf eine Substanz, die zurückbleibt oder übrigbleibt. Manchmal kann er mit dem englischen Begriff „residue“ übersetzt werden. Wir haben eine begrenzte Menge an biologischer Kapazität und Ressourcen auf diesem Planeten. Und wir verbrauchen mehr als die Erde regenerieren kann. RESIDUUM verpflichtet sich, ausschließlich mit bereits vorhandenen Ressourcen zu arbeiten.
Dieser Ansatz führt oft zu kleinen Upcyclingkollektionen, die zwar eine Alternative zum regulären Modemarkt sein können, jedoch arbeits- und kostenintensiv sind und normalerweise nur einen geringen Impact haben. RESIDUUM versucht, das Problem auf eine andere Weise anzugehen. Es handelt sich um einen einfachen Prototyp eines regelbasierten Systems, mit dem Strickmuster generiert werden können. Neben den Mustern erhält der Benutzer wertvolle Informationen über den Materialverbrauch und mögliche Stricktechniken. Diese Informationen unterstützen den Designer während des Formfindungsprozesses.
Neben einem Muster gibt es eine Echtzeitkommunikation über die Menge an übrig gebliebenem Material, die Mustergröße und den Materialverbrauch, den durchschnittlichen Verbrauch verschiedener Techniken sowie verschiedene Kombinationen von Techniken, die innerhalb der Restmenge an Material durchführbar sind. Dieses Projekt verbindet Modedesign mit CAD-Modellierung, generativem und regelbasiertem Design, Stricktechnik, Programmierung, Schnittkonstruktion und Deadstock-Bibliotheken. Die Arbeit wird in Video, Renderings, Schnittmustern, Code-Dateien, an einer kleinen Strickmaschine und durch Druckmedien dokumentiert.
EN
The Latin term „residuum“ refers to a substance that is left behind or remains. Sometimes it can be translated with the English term „residue“. We have a limited amount of biological capacity and resources on this planet. And we consume more than the earth can regenerate. RESIDUUM is committed to working exclusively with resources that already exist. This approach often results in small upcycled collections that can be an alternative to the regular fashion market, but are labour and cost intensive and usually have a low impact.
RESIDUUM tries to tackle the problem in a different way. It is a simple prototype of a rule-based system that can be used to generate knitting patterns. Besides the patterns, the user receives valuable information about material consumption and possible knitting techniques. This information supports the designer during the shape finding process. Next to a pattern, there is real-time communication about the amount of leftover material, the pattern size and material consumption, the average consumption of different techniques, and different combinations of techniques that are feasible within the amount of leftover material.
This project combines fashion design with CAD modelling, generative and rule-based design, knitting techniques, programming, pattern construction and deadstock libraries. The work is documented in video, renderings, patterns, code files, on a small knitting machine and through print media.
Über Clara
DE
Clara Emmerlings Arbeit zeichnet sich durch einen hohen systematischen Anspruch aus. Sie beschäftigt sich mit Designfragen, die Abläufe und Funktionen in Frage stellen und versucht Antworten für ein nachhaltigeres Wirtschaften, Produzieren und Konsumieren zu finden. Die Arbeiten entstehen in einem interdisziplinären Kontext und vereinen meist unterschiedliche Felder in einer zuvor kaum gesehenen Beziehung.
Häufig greift Clara das Medium des Films auf, um ihre systemischen und konzeptionellen Arbeiten zu visualisieren und erlebbar zu machen. Ihr Wunsch ist es, Design als Tool zu nutzen um nicht nur die optische Erscheinung von Objekten, sondern den gesamten Lebenszyklus dieser attraktiv zu gestalten.
EN
Clara Emmerling‘s work is characterized by a high level of systematic ambition. She engages with design issues that question processes and functions, seeking answers for a more sustainable economy, production, and consumption. Her work is created within an interdisciplinary context and often combines different fields in previously unseen relationships.
Clara frequently employs the medium of film to visualize and make her systemic and conceptual work experiential. Her aim is to use design as a tool to not only enhance the visual appearance of objects but to make the entire lifecycle of these objects attractive.