Anna Louise Droemont - Hochschule Niederrhein
Information Overload – Hochschule Niederrhein
Mein Name ist Anna Droemont, ich bin Studentin der Hochschule Niederrhein und habe dort die Studiengänge Bekleidungsmanagement und Design-Ingenieur mit Schwerpunkt Mode absolviert. Aktuell studiere ich im Master Textile Produkte – Design. Ich bin der Meinung, dass Modedesigner nicht nur ästhetisch ansprechende Kleidung entwerfen sollten, sondern mit ihrer Mode auch aktuelle Themen aufgreifen um die Betrachter zum Nachdenken zu bringen. Bekleidung bietet neben ihrer schützenden Funktion auch die Möglichkeit von nonverbaler Kommunikation und persönlichem Ausdruck. Deswegen bin ich immer auf der Suche nach neuen Ideen mit gesellschaftsrelevantem Bezug und finde Inspirationen in Thematiken wie „Anthropozän“ oder „Transhumanismus“. In meiner Bachelorarbeit habe ich mich mit „Information Overload“ auseinandergesetzt. Diese Arbeit untersucht Ursachen und Auswirkungen des Informationsüberschusses in der Gesellschaft, sowie Folgen der modernen Mediennutzung. Aus neurologischen Gründen ist der Mensch nicht in der Lage ein Übermaß an Informationen aufzunehmen, dadurch kann es zu Überforderung und Stressreaktionen kommen, wenn ein Gefühl des Informationsüberschusses eintritt. Ob es in der Gesellschaft eine Informationsüberflutung gibt ist nicht ausreichend wissenschaftlich belegt. Dennoch hat sich – bedingt durch Digitalisierung und moderne Kommunikationsmedien – die Menge an Informationen mit denen der Mensch täglich umgehen muss deutlich vergrößert. „Information Overload“ sorgt für zahlreiche Risiken, die nicht vernachlässigt werden sollten, jedoch ist diese Menge an gesammelten Informationen zugleich ein bisher nie dagewesenes Privileg. Die vom Thema inspirierte Modekollektion, verarbeitet gesammelte Erkenntnisse und Empfindungen bezüglich „Information Overload“. Sie ist in die zwei Teilkollektionen Overload und Underload unterteilt. In der ersten Teilkollektion wird zwecks Einsatz von Drapage und Volumen die Überladung durch Informationen thematisiert. Sie steht für ein aktives Annehmen von Informationsüberflutung sowie für Wachstum, was durch die moderne Kommunikationsgesellschaft möglich wird. Die Kleidungsstücke sollen dabei mittels Lagenlook und widerstandsfähigen Materialien vor Überforderung schützen und ihren Trägern ein Angehen und Bewältigen von großen Informationsmengen ermöglichen. Im Zeichen der Vernetzung wurden außerdem Drapage- und Verschlusslösungen aus Kabelelementen eingesetzt. Die zweite Teilkollektion dagegen steht für Rückzug und Erholung. Ihre Träger können durch das minimalistische Design zur Ruhe finden und Kraft schöpfen. Hierfür wird in der Designstrategie bewusst reduziert und ausgespart. Daneben stehen transparente sowie glänzende Stoffe für Klarheit. Außerdem symbolisieren dezente Wicklungen, Bänder und Falten Schutz und Geborgenheit. Durch ein gezieltes Ausbrechen aus dem hektischen Alltag wird es so wieder möglich diesem gestärkt entgegenzutreten. Beide Teilkollektionen sind so angelegt, dass sie sich auch untereinander individuell kombinieren lassen um die verschiedenen Welten zu mischen. Dies passt zur realistischen Situation in der heutigen Gesellschaft, in der es nicht möglich ist sich komplett vor Informationsfluten zu verstecken, wobei aber eine kritische und hinterfragende Einstellung beibehalten und eingeplant werden sollten.
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Anna Louise Droemont