Svea Christiansen, MA

Svea Christiansen, MA - Hochschule für angewandte Wissenschaft Hamburg

CARE – Hochschule für angewandte Wissenschaft Hamburg

Credits
Photos: Michelle Jekel
Models: Frederik Austrup, Jan-Lucas Christiansen, Luna Ballmann, Nilufar Asadzadeh-Rahimi

DE: CARE- Kleidung ist die zweite Haut des Menschen

Der persönliche Bezug zu unserer Kleidung geht verloren. In der Zeit des Überflusses und einfachen Ersetzbarkeit von Dingen leidet mehr und mehr das Verständnis von Wertschätzung, Pflege und Reparatur vor allem für unsere alltäglichen Begleiter. Ausgang dieser Arbeit ist die Auseinandersetzung mit der eigenen Garderobe – welche sind die eigentlichen Lieblingskleidungsstücke, in was für einer Form begleiten sie mich und welche Verschleißspuren weisen sie auf? Inwiefern ist Kleidung Teil von mir selbst und welche Verantwortung wächst daraus?
CARE befasst sich mit der Frage, was passiert, wenn wir das Sprichwort „Kleidung ist die zweite Haut des Menschen“ wörtlich nehmen und wir Kleidung als Teil von uns selbst betrachten: So wie wir Menschen mit Verletzungen unseres eigenen Körpers umgehen, so sollten wir auch mit Verletzungen unserer zweiten Haut umgehen. Sie wird genäht, wenn sie Löcher bekommt und erhält Ersatz, wenn ein Teil irreparabel beschädigt ist. Gleichzeitig darf sie Verschleißspuren aufweisen, da sie uns im besten Fall lang begleitet und dadurch nur umso mehr an Individualität gewinnt.
Zur Recherche wurde ein Praktikum als Operationstechnische Assistentin in einem Klinikum absolviert, um Eindrücke über Reparatur am Menschen sowie Herangehensweisen, Materialien und Techniken zu erlangen, um Parallelen zu unserem Umgang mit Kleidung herzustellen. Eine Kollektion aus 6 Outfits wurde auf Basis dieser Einflüsse aus aussortierten Textilien aus medizinischen Bereichen umgesetzt.

Als passionierte und verantwortungsbewusste Modedesignerin habe ich mich auf die Entwicklung und Herstellung funktionaler und langlebiger Kleidung spezialisiert. Ich konzentriere mich dabei vor allem auf Outdoorbekleidung, die mittels verschiedener Techniken aus aussortierten Textilien hergestellt wird und Aspekte von Reparatur und Pflege kommuniziert.

EN:

CARE – Clothing is the Second Skin of the Human

The personal connection to our clothing is being lost. In an era of abundance and the ease of replacing things, the understanding of appreciation, caution, and repair is suffering, especially for our everyday companions. The starting point of this work is the examination of one’s own wardrobe – which are the actual favourite pieces of clothing, in what form do they accompany me, and what signs of wear do they show? To what extent is clothing a part of myself and what responsibility arises from this?
CARE deals with the question of what happens when we take the german saying „Clothing is the second skin of the human“ more literally and consider clothing as part of ourselves: Just as we humans deal with injuries to our own bodies, so should we deal with injuries to our second skin. It should be sewn when it gets holes and gets a replacement when a part is irreparably damaged. At the same time, it can show signs of wear, as it ideally accompanies us for a long time, thereby gaining even more individuality.
As part of the research, an internship as an operating room assistant was completed in a clinic to gain insights into human repair as well as approaches, materials, and techniques to draw parallels to our handling of clothing. A collection of 6 outfits was created based on these influences from discarded textiles from medical fields.

As a passionate and responsible fashion designer, I’ve specialized in developing and manufacturing functional and durable clothing. I especially focus on creating outerwear made from discarded textiles and enjoy communicating aspects of repair and care through design.